Twitter ist ja irgenwie schon lange totgesagt, aber ich mag Twitter – vor allem, weil man nirgends so unkompliziert neue Menschen und Profile kennenlernt. Zu function(HR) bin ich über einen Retweet gekommen.
„Vollumfängliche People Analytics“, „anwenderorientiert“, „HR-Solution“, „People Data“ – Buzzword-Alarm! Egal, ob es um Mitarbeiter-Umfragen, Feedback, oder Evaluation von Trainingsmaßnahmen geht: alle digitalen Lösungen wollen dem HRler zur Hilfe eilen. Wie gut das immer gelingt, liegt im Auge des Betrachters und des Anwenders.
„Navigate your people Data!“ ist der vielversprechende Slogan von function(HR) – und was will der digitalgeneigte HRler mehr, als genau DAS?! Mal son bisschen gucken, rumprobieren, aber auch dringend an die Hand genommen werden, wenn es darum geht, den Datendschungel zu lichten und auch mal Zahlen sprechen zu lassen.Weil ich halt einfach keinen heißen Draht zu Mathe habe, empfinde ich mich immer als ehrliches Versuchsobjekt und geneigter Beta-Tester.
Und so hab ich mich dann kurzerhand auch bei Daniel Mühlbauer, einem der Gründer von function(HR), auf LinkedIn vorgestellt: „Hallo, ich bin die, die sich gerne Sachen anschaut! Hättest du mal Zeit?“
Wie es der Zufall so wollte, hatte Daniel Zeit und war zwei Wochen später in Berlin zu Gast. Also haben wir kurzerhand eine LiveDemo vereinbart – die war so live, liver ging es nicht.
Nachdem wir uns über Ausweiskontrollen mit und ohne Bartwuchs ausgetauscht hatten (Quizfrage: Wer von uns trägt jetzt Bart, hatte aber mal keinen?), kamen wir zum gemütlichen (lies: konzentrierten) Teil.
Ich durfte mir function(HR) anschauen, Daniel mit Fragen löchern und mir damit noch Tipps für meine eigene Arbeit abholen.Das Ergebnis kann man hier nachlesen.
„Navigate your people Data!“ ist der vielversprechende Slogan von function(HR) – und was will der digitalgeneigte HRler mehr, als genau DAS?! Mal son bisschen gucken, rumprobieren, aber auch dringend an die Hand genommen werden, wenn es darum geht, den Datendschungel zu lichten und auch mal Zahlen sprechen zu lassen.Weil ich halt einfach keinen heißen Draht zu Mathe habe, empfinde ich mich immer als ehrliches Versuchsobjekt und geneigter Beta-Tester.
Und so hab ich mich dann kurzerhand auch bei Daniel Mühlbauer, einem der Gründer von function(HR), auf LinkedIn vorgestellt: „Hallo, ich bin die, die sich gerne Sachen anschaut! Hättest du mal Zeit?“
Wie es der Zufall so wollte, hatte Daniel Zeit und war zwei Wochen später in Berlin zu Gast. Also haben wir kurzerhand eine LiveDemo vereinbart – die war so live, liver ging es nicht.
Nachdem wir uns über Ausweiskontrollen mit und ohne Bartwuchs ausgetauscht hatten (Quizfrage: Wer von uns trägt jetzt Bart, hatte aber mal keinen?), kamen wir zum gemütlichen (lies: konzentrierten) Teil.
Ich durfte mir function(HR) anschauen, Daniel mit Fragen löchern und mir damit noch Tipps für meine eigene Arbeit abholen.Das Ergebnis kann man hier nachlesen.
Lieber Daniel, mit function(HR) positioniert ihr euch in einem Markt, der ja momentan mehr als gehyped ist: Digitalisierung von HR – das wollen alle und versprechen gerade viele.
Was macht ihr anders als alle anderen und wieso sollte man sich euer Produkt unbedingt auch (noch) anschauen?
Wir bei function(HR) sind auf People Analytics spezialisiert, also die zielorientierte Nutzung von Daten und Datenanalysen im Personalmanagament. Im Rahmen der Digitalisierung von HR nutzen viele Unternehmen bereits heute eine wachsende Anzahl von Lösungen: digitale Personalakten und Apps/Software für einzelne HR-Prozesse oder Personaladministration.
Das Problem: Die meisten dieser Lösungen kommunizieren nicht effektiv miteinander und so entsteht ein „HR-Flickenteppich“, der zwar in jeder Insellösung Daten produziert, diese aber nicht nutzbar aufbereitet. Unser Tool, das HR Keyboard, bietet eine ganzheitliche Lösung, um diese Daten zu integrieren, selbstständig leistungsfähige Analysen zu fahren und so belastbare Personalentscheidungen zu treffen.
Und welche Entscheidungen kann ich jetzt genau treffen?
Du möchtest z.B. analysieren über welche Recruiting-Kanäle die Talente kommen, die am längsten im Unternehmen bleiben? Wir empfehlen das Modul function(attract). Dich nerven umständliche und zeitintensive Reportingprozesse rund um Deine Mitarbeiterbefragung? Das Modul function(engage) halbiert die Prozesszeiten und Du musst nie wieder eine PowerPoint-Slideshow sehen.
Daher ist unser Leitspruch auch: Navigate your people data!
Im Grunde deckt ihr ja mit eurem Tool die komplette Bandbreite eines HR Generalisten ab (der unter uns ja auch meist seine Stärken auch nur an ganz bestimmten Punkten richtig ausspielen kann ;).
Wie kann ich mir also eigentlich sicher sein, dass ihr von allem, das ihr anbietet, wirklich Ahnung
In unserem Gründerteam ergänzen wir uns ziemlich gut und decken die gesamte Bandbreite der Personalarbeit ab. Während unserer Promotion an der LMU München haben wir fundierte Kenntnisse im strategischen Personalmanagement und den einzelnen HR-Bereichen sammeln können – sowohl theoretisch und empirisch, als auch über Praxisprojekte in kleinen, aber auch sehr großen Unternehmen. Dabei umfasste unsere Aufgabe immer die Sammlung, Bereinigung, Integration und Analyse von Daten sowie die Herleitung und Vermittlung personalwirtschaftlicher Implikationen. Das ist bis heute im Wesentlichen unverändert.
Unsere Kernkompetenz ist daher die Bereitstellung einer analytischen Softwarelösung mit konsequenter Anwenderorientierung. Wir implementieren das HR Keyboard entlang der vorliegenden Herausforderungen und Prozesse der HR-Funktion des Kunden. Wir bilden eine enge Partnerschaft mit unseren Kunden, denn die Nutzerinnen und Nutzer des HR Keyboards sind zugleich die Expertinnen und Experten für die tägliche Personalpraxis.
Erzähl doch gerne noch ein bisschen zu eurem Hintergrund: Wie seid ihr auf die Idee zu function(HR) gekommen? Ihr kommt ja eher aus der klassischen universitären Forschung und Lehre.
function(HR) wurde im Mai 2016 von Julian Huff, Julian Süß und mir gegründet. Zuvor waren wir als wissenschaftliche Mitarbeiter und Doktoranden des Instituts für Personalwirtschaft der LMU München tätig.
In dieser Zeit haben wir in zahlreichen Praxisprojekten und Transferveranstaltungen erlebt, dass sich HR als strategischer Business Partner der Geschäftsführung etablieren will. Wir sind fest davon überzeugt, dass dies nur über eine größere Daten- und Evidenzorientierung bei der HR-Entscheidungsfindung erfolgen kann.
Zugleich fiel uns auf, dass methodische und statistische Elemente nur sehr selten integraler Bestandteil von HR-Studiengängen sind. HR braucht daher zunehmend Softwarelösungen, die die intuitive Durchführung komplexer Datenanalysen ermöglicht, ohne dass die Nutzerin oder der Nutzer einen Abschluss in „Data Science“, Künstlicher Intelligenz oder „Statistik“ benötigt. Mit dem HR Keyboard haben wir genau so eine Lösung geschaffen.

Warum war eine Karriere als Gründer für dich spannender als weiterhin in der Forschung zu bleiben?
Die meisten von uns verbringen den größten Teil unseres Lebens bei der Arbeit. Der dortige Arbeitsalltag hängt massiv von der Qualität des Arbeitsplatzes und daher vom erlebten Personalmanagement ab. Deshalb verfolgen wir mit function(HR) eine Vision: Wir wollen unseren Kunden ein leistungsstarkes Werkzeug zu Verfügung stellen, um das so wichtige Personalmanagement endlich aus der administrativen Ecke in die Rolle des „Employee Champions“ und „Strategic Business Partners“ zu heben.
Wir hatten das Gefühl, dass wir diese Vision von einem datengestützten Personalmanagement außerhalb der universitären Nische besser verfolgen können. Zudem war Unternehmensgründung einer meiner Studienschwerpunkte an der Bergischen Universität Wuppertal und ich hatte daher schon immer einen gewissen Hang zur Selbstständigkeit.
Zwei von euch drei Gründern sind nicht nur HRler by heart, sondern auch Coder. Für jemanden wie mich, der sich ächzend durch Statistik im allerletzten Versuch gequält hat und wenig „zahlenaffin“ ist, klingt das wie ein verrückter, exotischer Traum.
Hindert das eine nicht manchmal das andere? Wie ist die Entscheidungsfindung bei euch: Gewinnt überwiegend das Hacker- oder das Personaler-Herz?
Ja, meine Kollegen bringen schon ein eher seltenes „Skill-Set“ mit. Wir sehen „Bauchgefühl“ und Datenorientierung aber nicht als Gegensätze. Unser HRler-Herz schlägt für praktische HR-Handlungsempfehlungen auf der Grundlage leistungsfähiger Datenanalysen.
Dazu muss nicht immer die teure, allumfassende HR-Technologie genutzt werden, auch wenn diese natürlich technisch am interessantesten ist. Wir decken auch hier die gesamte Bandbreite ab – von einfachen statistischen Methoden bis hin zu komplexen, lernenden Verfahren (Maschine Learning, „künstliche Intelligenz“).
Das Gute ist, dass wir bereits seit 7 Jahren als Team funktionieren und uns auch privat sehr gut verstehen. Trotz unserer unterschiedlichen Fähigkeiten, leben wir letztlich von einer konsequenten Anwenderorientierung. Ob Programmierung oder Identifikation der praktischen HR-Herausforderungen, uns vereint das gemeinsame Ziel der bestmöglichen People Analytics Implementierung beim Kunden.
Für mich persönlich war es wichtig zu lernen, welch immenser Programmierungsaufwand hinter den Funktionen des HR Keyboards steht.
Du warst gerade bei der ersten HR Minds in Berlin. Digitalisierungs-Bootcamps und -Konferenzen schießen ja gerade allerorten aus dem Boden. Unter uns: Was kannst du an der Diskussion zu Digitalisierung oder NewWork nicht mehr hören?
Die HR Minds war ein klasse Event. People Analytics war hier als Thema der Keynote prominent platziert.
Am besten ist jedoch, dass Evidenzorientierung und „Bauchgefühl“ im HR nicht mehr als Gegensätze dargestellt wurden. Diese „Zwei-Welten-Theorie“ halte ich für wenig hilfreich.
Wenn „Talente“ einer der wichtigsten Wettbewerbsfaktoren für Unternehmen sind, dann sind HR-Entscheidungen strategische Entscheidungen mit immensen finanziellen Konsequenzen.
Es ist also wichtig diese Entscheidungen unter Zuhilfenahme von Erfahrungen, Bauchgefühl, emotionaler Intelligenz und (!) belastbarer empirischer Evidenz bestmöglich zu treffen. Es ist keine Entweder-Oder-Entscheidung zwischen Bauchgefühl und Datenanalyse, es ist immer beides!
„Es ist keine Entweder-Oder-Entscheidung zwischen
Bauchgefühl und Datenanalyse, es ist immer beides!“
Daniel Mühlbauer, function(HR)
Ich würde gerne nochmal zu function(HR) zurückkommen: Wie findet ihr eigentlich raus, was ich als Kunde brauche? Beziehungsweise: Ob ich euer Tool überhaupt sinnbringend einsetzen kann?
Ansatz ist: Start smart & simple! Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass nur die elaboriertesten, finanzstärksten oder durchwegs digitalisierten Unternehmen mit People Analytics beginnen können.
Zum Auftakt bieten wir deshalb den Workshop „People Analytics Takeoff“ an, der die Ansatzpunkte für People Analytics mit dem größten Nutzenpotential beim Kunden identifiziert. Hier kommt dann ein großer Vorteil des HR Keyboards zum Tragen: der modulare Aufbau entlang der gesamten HR-Wertschöpfungskette.
Wir bieten für jedes HR-Problem ein eigenes Analytics-Modul, das dann über das HR Keyboard implementiert wird. Das HR Keyboard passt sich sozusagen den aktuellen Herausforderungen beim Kunden an und wächst modular mit den Kundenwünschen über die Zeit. Der Vorteil ist: Du bezahlst nur das, was Du auch benötigst und nicht zahllose People Analytics Funktionen, die Du gar nicht nutzt.
Und wie unterstützt ihr mich als HRler bei meiner Entscheidungsfindung – auch wenn ich halt kein Statistik-Ass und Coder bin?
Der Clou am HR Keyboard ist, Du kannst selbstständig und in Echtzeit komplexe People Analytics und sogar Prognosen wichtiger KPIs und Trends durchführen, ohne dafür einen Abschluss in Statistik oder Data Science zu benötigen. Die Nutzeroberfläche ist extrem intuitiv, die Analyseergebnisse werden verständlich visualisiert und über Textelemente für dich interpretiert.
Sollte es dennoch vom Kunden gewünscht sein, ist die einmalige Schulung unserer Kunden im Umgang mit dem HR Keyboard natürlich kostenlos. Selbstverständlich ist es jederzeit möglich, unser Angebot an People Analytics-Beratung zu nutzen, wenn es um konkrete Konzepte zur Umsetzung von Personalmaßnahmen auf Basis der erlangten Analyseergebnisse geht.

Wenn ich jetzt erst anfange, mich für Digitalisierung in HR zu interessieren, hast du da einen Buchtipp für mich?
Ich bin ein großer Fan von „Investing in People“ von Wayne F. Cascio und John W. Boudreau, weil dieses Buch den Nutzen einer Evidenzorientierung für jeden Teilbereich der HR-Wertschöpfungskette aufzeigt. Außerdem empfehle ich „People Analytics in the Era of Big Data“ von Jean Paul Isson und Jesse S. Harriot, weil es ein praxisorientierter Leitfaden für die Umsetzung von People Analytics-Initiativen ist.
Wie kann ich euch am besten erreichen und mehr über euch erfahren?
Der direkteste Kontakt besteht über die Kontaktdaten auf unserer Homepage www.functionhr.de oder per E-Mail direkt an mich unter muehlbauer@functionhr.de.
Bei welcher Gelegenheit kann ich euch als nächstes treffen?
Wir sind im Mai auf der Personal Süd 2017 in Stuttgart sowie im September auf der Zukunft Personal 2017 in Köln vertreten. Zuvor bin ich auf diversen HR-Events zu Gast (z.B. HR Barcamp Mainfranken, 3. HR Failure Night) und immer am Austausch zu People Analytics interessiert. Zusammen mit Andre Obereigner von Groupon organisieren wir das erste „People Analytics Munich Meetup“ in München. Wir laden alle Interessierten herzlich dazu ein, sich für dieses innovative Format anzumelden und Teil der wachsenden People Analytics Community zu werden. Zusätzlich haben wir mit der LinkedIn-Gruppe „People Analytics Deutschland“ eine Plattform für den praxisorientierten Austausch zum Thema People Analytics im deutschsprachigen Raum geschaffen. Sie richtet sich an alle Vordenker, HR-Führungskräfte, Data Scientists und Wissenschaftler/innen mit einem Interesse an datengestütztem Personalmanagement.
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