HR-Speakerinnen DACH – die Liste.

Es hat gedauert, ich weiß, aber jetzt endlich möchte ich eine tolle Liste mit Euch teilen. Spannende Speakerinnen zu HR und artverwandten Themen haben sich darin eingetragen. Fühl frei, dich auch einfach einzutragen!

Du bist Veranstalter*in oder Journalistin und suchst Frauen aus dem HR-Umfeld?
Die Liste darf geteilt, gesharet, gespeichert werden. Bearbeiten solltet ihr sie nachdem ihr sie gespeichert habt! Versucht bitte, sie nicht aus Versehen zu löschen, das wäre lieb. Es ist eine Liste von der Community für die Community – daher gibt es keine Beschränkungen in der Bearbeitung der Daten. Ich vertraue also ganz auf Euch.

Angefangen hat alles mit einem harmlosen Post auf LinkedIn von mir. Ich habe gerade in den letzten Monaten vermehrt Fragen dazu gestellt bekommen, wieso es eigentlich nicht mehr Frauen im Bühnen-Licht der HR-Konferenzen und artverwandten Veranstaltungen gibt. Trauen sie sich nicht? Haben sie nichts Relevantes zu sagen? Schieben sie Kind und Kegel vor, weil sie dann doch kalte Füße kriegen? (Das sind übrigens Überlegungen, die nicht ich mir gemacht habe, sondern Männer in diversen Timelines auf Twitter oder LinkedIn).

“Klar, an der schieren Anzahl von Frauen in HR kann es nicht liegen”, dachte ich mir. Und es gibt auch genug Veranstaltungen, die es bereits vormachen und auch Frauen eine Bühne geben, die dort zum Teil auch ihren ersten “großen” Vortrag machen. Ich erlebe dann oft: Es sind inhaltlich mit die besten Vorträge des Tages, aber die Unsicherheit ist meist zu spüren. Da ich auch immer riesigen Schiss vor Auftritten habe (ja, ist so), gehe ich nach Vorträgen gerne auf Speaker*innen zu und spreche sie nochmal an, wenn es mir gut gefallen hat. Das mache ich übrigens auch bei Männern, aber ich erlebe es häufiger bei Frauen, dass sie geradezu erleichtert sind, dass sich jemand mit dem Präsentierten auseinandergesetzt oder noch Fragen dazu hat. 

Meine persönlichen Eindrücke haben natürlich keine statistische Relevanz. Aber es gibt spannende Untersuchungen – z.B. zum “Imposter-Syndrom”. Um es in einfachen Worten zu erklären: Erfolgreiche Menschen (z.B. auch solche, die im Rampenlicht stehen) stellen sich häufig selbst infrage und fürchten, dass es eben nicht ihre Fähigkeiten geschuldet ist, dass sie an eine bestimmte Position gelangt sind. Sie fürchten, dass andere Gründe (z.B. Geschlecht oder Ethnie) dazu geführt haben und sie haben Angst, dass sie nicht gut genug sind, um die Stelle wirklich auszufüllen. Sie fürchten, irgendwann “aufzufliegen”. Ich kenne noch die Aussage, dass dies bei Frauen signifikant häufiger auftritt, allerdings scheint das mittlerweile widerlegt (laut Wikipedia-Artikel).

Warum sind so wenige Frauen auf der HR-Bühne?

Woran liegt es nun also, dass scheinbar weniger Frauen das Rampenlicht suchen. Ich habe mich gefragt: Werden Frauen überhaupt direkt und “ausgesprochen” gesucht? “Möge der/die Stärkere gewinnen”, denkt sich wohl der meist männliche Veranstalter und fragt erstmal in seinem Netzwerk nach möglichen Speaker*innen. Und dort sind: Tadaaa vor allem auch Männer, die man auf anderen Veranstaltungen kennen gelernt hat -and so on.

Dass der Mutter der Vortragsslot um 15:00 Uhr nicht so gut passt, weil das Kind aus der Kita abgeholt werden muss, dass es wahrscheinlicher häufiger zu Kind-krank-Absagen kommt, weil die Frauen immer noch die meiste Care-Arbeit machen. Dass Frauen mehr Fragen im Vorfeld haben, weil sie gerne sehr gut vorbereitet sind (das erlebe ich immer wieder bei meinen Podcast-Aufnahmen), das muss nun mal eben auch mit einkalkuliert werden. Die Veranstalter*innen oder anderen Vortragsredner*innen sind ja auch nicht erwachsen vom Himmel gefallen.

Wenn es feministisch ist, dass ich andere Frauen unterstütze, dann bin ich gerne Feministin oder Emanze.

Ich habe nichts gegen Männer, versteht mich nicht falsch. Ich arbeite schon immer sehr gerne mit Männern wie Frauen gleichermaßen zusammen. Ich habe auch kein Autoritätsproblem. Wenn es für dich Feminismus ist, dass ich als Frau gerne andere Frauen unterstützen und ihnen eine Bühne geben möchte, dann bin ich gerne Feministin. Ich bin ganz sicher auch keine megakorrekte Überperformerin und der Frauenanteil in meinem Blog ist auch eher gering. Meine Intention, dass Männer interessante Frauen interviewen und ich es in meinem Blog veröffentliche, verlief vor zwei Jahren zum Beispiel im Sande, weil “leider niemand Zeit” hatte – außer Sergej und Jens. (Lieben Dank nochmal!) Darüber hätte ich mich wahrscheinlich aufregen können, müssen oder sollen. Mehr als ein „dann halt nicht“ ist mir da aber ehrlich gesagt nicht durch den Kopf gehuscht.

Zurück zum Anfang und dem Ausgangspost auf LinkedIn: Nach über 40.000 Ansichten, fast 400 Kommentaren und knapp 300 Likes kann ich sagen: Da geht viel bei den Speakerinnen im DACH-Raum. Aber seht selbst
:

Ich denke, dass der Anteil nicht-binärer Menschen auf dieser Liste bisher auch noch nahe Null ist. Das sollten wir auch sehr gerne noch ändern.
Ich freue mich, wenn ihr mehr Frauen und nicht-binäre Menschen dazu einladet, sich in der Liste einzutragen. Ich freue mich, wenn ihr die Liste mit Veranstalter*innen teilt oder darauf hinweist, wenn diese für die ganzen aufgrund der Corona-Pandemie verschobenen Formate noch frische Speaker*innen suchen. Oder eben wenn ihr selbst angesprochen werdet!

Ich freue mich, wenn die Liste durch Euch weiter wächst und gedeiht!
Und falls ihr eine internationalere Liste braucht, dann lege ich euch sehr gerne die von Hung Lee ans Herz.
Falls ihr euch noch professioneller als Speakerin präsentieren wollt, dann checkt auf jeden Fall mal speakerinnen.org!

Vielen Dank für Eure Unterstützung!

,

2 Antworten zu „HR-Speakerinnen DACH – die Liste.”.

  1. Eine ganz gute Idee. Das hat es gebraucht. Danke für Dein Wirken.

    Gefällt 1 Person

  2. Avatar von Sarah M. Richter
    Sarah M. Richter

    Vielen Dank für deinen wertvollen Beitrag. Ich finde auch, dass mehr Frauen auf die Bühnen gehören.

    Alles Liebe
    Sarah von http://www.sarahmrichter.de

    Like

Hinterlasse einen Kommentar

Bloggen auf WordPress.com.