Ich schreibe eigentlich nicht so gerne in eigener Sache. Immer wenn ich sowas sehe, denke ich: ”Wen interessiert das schon?!” Und dann lese ich es ja doch durch – wie halt die Gala beim Friseur. 😉
Jannis Tsalikis und ich haben ein Buch geschrieben. Nee, das ist eigentlich gelogen. Es müsste heißen: Jannis Tsalikis, Johanna Hartz, Jérôme Niemeyer, Benedikt Sommer und ich haben ein Buch geschrieben. Und mit uns unzählige Personaler*innen und Menschen, die mit uns ihre “HR True Story” geteilt haben. Ein großer Vertrauensbeweis, weil uns die Geschichtengeber*innen am Ende ausgeliefert waren. Schreiben wir die Geschichten wirklich so um, dass keine Rückschlüsse zu konkreten Personen möglich sind? Wie wird das Buch in seiner Gesamtheit? Machen wir uns am Ende über die Geschichten lustig?
Das Buch heißt “HR True Story” – und die ganze Entstehungsgeschichte ist eigentlich auch eine True Story, die das Leben schreibt. 5 Akte Hose runterlassen – exklusiv für Euch!
1. Akt: Wenn einer eine Idee hat
Jannis hat immer viele Ideen und deshalb hab ich ihn mir auch mal als Mentor ausgesucht. Das hört er nicht gerne, weil wir ja befreundet sind, aber Jannis hat mir durch die dunkelsten HR-Stunden meiner Karriere geholfen und mir immer wieder Mut gemacht. Dafür kann ich ihm gar nicht genug danken. Als er mir zum ersten Mal von seiner Buchidee erzählte, fand ich das super. Damals wollte er das alleine durchziehen und ich hab ihm gut zugeredet: Tolle Idee, guter Start, wow und einen Verlag gibt es auch schon! Gratulation!
Wenn wir es mal zum morgendlichen Vorarbeits-Kaffee geschafft haben, ging es auch oft um das Buch. Neben den ganzen anderen beruflichen und privaten Themen. Irgendwann hörte ich immer weniger vom Projekt.
2. Akt: Wenn es doch zuviel wird
Ob im Arbeitskontext oder privat: Drei bis fünf parallele Projekte dürfen es bei Jannis und mir schon sein. Bei Jannis hieß das: Den Hausbau und Umzug mal locker nebenbei managen, gemeinsam mit seiner Frau zwei Kinder erziehen und eine Mädchen-Fußballmannschaft trainieren sowie die Karriere voranbringen. Für einen Tsalikis kein Problem. Allerdings wurde das Buchprojekt langsam doch zu einem. Es ging nicht so schnell voran wie gedacht. Um im Haus-Beispiel zu bleiben: Das Fundament war gegossen. Aber wo die Wände hochziehen? Wer packt mit an?
Kurzerhand fragte mich Jannis, ob ich mit ihm schreiben wollen würde. Ich habe nicht lange überlegt und glaube ich direkt “ja” gesagt, weil ich wusste: Wenn der Mann sich was in den Kopf gesetzt hat, dann zieht er es durch. Dass ich nebenbei auch noch zig Projekte hatte, verdrängte ich erstmal.
3. Akt: It’s getting real
Irgendwann war es vorbei mit dem Verdrängen. Plötzlich lag da der Autorenvertrag zur Unterschrift in meinem Postfach. Darüber hatte ich gar nicht nachgedacht: Ich Co-Autorin?! Aber es war doch Jannis’ Idee…Panik! Nach kurzem Telefonat mit Jannis habe ich dann unterschrieben. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt aber schon ein ganz gutes Gefühl für die Marschrichtung des Buches, da ich bereits lose daran mitgearbeitet hatte. Jannis hatte die Expert*innen, die wir befragen wollten handverlesen und alle genossen sein höchstes Vertrauen. Die erste gemeinsame Telko gab dann auch mir das Gefühl, dass alle Mitwirkenden Bock hatten.

4. Akt: Die Enttäuschung
Alles ging nicht so schnell wie geplant. Der Projektplan wurde von heute auf morgen plötzlich durcheinander gewirbelt. Eigentlich sollte noch eine weitere Person einen Autorenvertrag bekommen. Das hat am Ende leider nicht funktioniert. Uns warf das in unserer Planung circa ein halbes Jahr zurück. Jannis steckte mitten im Hausbau, ich mitten in einer anstrengenden Phase in meiner Karriere. Ich hab Teile des Buches unter Wuttränen geschrieben, weil ich einfach keinen Bock hatte, noch weitere Wochenenden zu investieren. Ich war streberhaft mit allen meinen Abgaben meist verfrüht durch – ich hatte alles getimet und mich gefreut, dass alles so geräuschlos für mich gelaufen war. Und jetzt war ich gefühlt wieder “back to square one”. In dieser Phase habe ich das ganze Projekt mehrfach verflucht, aber ich ich wusste: Wenn ich mich jetzt nicht durchbeiße, wird das nichts.
Zwischendrin ging unsere Projektmanagerin in Mutterschutz und Elternzeit. Andere im Verlag übernahmen das Projekt – wir mussten uns mit neuen Ansprechpartner*innen abstimmen, was auch wieder Zeit kostete.
Irgendwann hatten wir es dann aber mit vereinten Kräften geschafft. Dadurch, dass Jannis und ich die meiste Zeit voneinander getrennt schrieben, hatte das Buch aber einen entscheidenden Knackpunkt: Erzählzeiten waren nicht konsistent, es war nicht durchgehend gegendert, Überschriften waren nicht ordentlich. Am Ende haben wir uns privat eine Lektorin genommen, ohne deren Hilfe wir aufgeschmissen gewesen wären. Danke an Irene Meichsner an dieser Stelle. Wir können sie jedem wärmstens ans Herz legen.
5. Akt: Let there be sunshine…
Als mir meine Kollegin Steph das Paket mit den Worten: “Was hast du da bestellt? Steine?!” auf den Tisch knallte, war ich kurz verwirrt. Ich hatte nichts bestellt. Hallo?! Stop! Annahmeverweigerung! Bis ich den Absender des Verlages las. Mit Herzrasen riss ich das Paket auf. ALTER DAS IST MEIN BUCH! UNSER BUCH!
Momentan gibt es leider ein paar Lieferschwierigkeiten, aber der Verlag ist gerade dran. Ich wünsche mir so sehr, dass es Euch auch gefällt. Bestellt es ruhig auch über Amazon und hinterlasst Bewertungen oder bestellt es natürlich gerne im Buchladen Eures Vertrauens! Ich war gestern erst in meinem Lieblingsbuchladen, der Buchbox am Helmholtzplatz und hab dort was erstanden. Support your local Buchhandel, ganz klar!
Im Dussmann Kulturkaufhaus in der Friedrichstraße liegen angeblich auch ein paar Exemplare aus – das Bild hat mir ein Kollege geschickt. Und kann man etwas machen, das peinlicher ist, als an einem Samstag Nachmittag sein eigenes Buch zu kaufen? Richtig: Nein! Ich zieh mir mal die Schuhe an…
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